
Verkehrswirtschaft schlägt Alarm: Branche steckt im Konjunkturtief fest
WKÖ-Klacska sieht null Spielraum für weitere Belastungen der Transportunternehmen, denn die aktuelle Konjunkturumfrage gibt Anlass zur Sorge
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„Die Ergebnisse unserer aktuellen Konjunkturumfrage sind leider alles andere als rosig. Weder was die aktuelle Auftragslage noch was die Erwartungen für die nächsten Monate betrifft, ist ein Licht am Ende des Tunnels in Sicht“, so Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Konkret zeigt die Sonderauswertung des Wifo-Konjunkturtests für die Verkehrswirtschaft eine Reihe besorgniserregender Indikatoren: Etwa hat das Saldo zwischen positiven und negativen Beurteilungen der Geschäftslage der vergangenen drei Monate, das im 1. Quartal noch ausgeglichen war, im 2. Quartal erneut ins Minus gedreht (-2,9). Aber auch die Einschätzung der Geschäftslage für die nächsten sechs Monate ist nach wie vor deutlich negativ (-8,4). Der Auftragsbestand wird von lediglich 57,5 Prozent der Unternehmen als ausreichend bezeichnet, im Jänner lag der Wert noch bei 63,7 Prozent.
Als Hautgründe für die Beeinträchtigung der Geschäftslage werden unzureichende Nachfrage (34,4 Prozent) gefolgt vom Mangel an Arbeitskräften (27,9 Prozent) genannt, der in der Branche trotz flauer Konjunktur stark spürbar ist. Doch auch die Beschäftigung in der Branche ist konjunkturbedingt um 1,9 Prozent gesunken. In naher Zukunft sollte sie laut Einschätzung der Unternehmen aber stabil bleiben (+0,1 Prozent).
Insolvenzgeschehen hoch, Investitionsbereitschaft gering
„Die Konjunkturumfrage des 2. Quartals zeigt somit, dass es in der Transportbranche keinerlei Spielraum mehr gibt. Weitere Belastungen würden etliche Unternehmen massiv in Schwierigkeiten bringen“, warnt Klacska und spielt damit auf die Überlegungen der Regierung in Richtung weitere Erhöhung der LKW-Maut an. Schon jetzt liegen die Insolvenzen der Branche deutlich über dem Vorjahresniveau (im 1. Quartal +13,8 Prozent), die Investitionsbereitschaft hingegen ist gering, was sich nicht zuletzt durch die rückläufige Entwicklung bei der Neuzulassung von Sattelfahrzeugen äußert.
„Uns ist bewusst, dass die Regierung ein knappes Budget hat. Aber Ziel muss sein, dass weitere Sparmaßnahmen ausgabenseitig etwa durch Strukturreformen erfolgen und nicht einnahmenseitig durch Belastung der Transportunternehmen. Das ist in konjunkturell schwierigen Zeiten, die noch dazu schon so lange andauern, schlicht nicht verkraftbar“, sagt Klacska. (PWK180/DFS)