Die südafrikanische Bergbauindustrie durchläuft im Jahr 2025 eine Phase tiefgreifender Umstrukturierung. Anglo American verkauft gezielt Randbereiche seines Portfolios, darunter Beteiligungen an Diamanten, Kohle, Nickel und Platin, um sich künftig auf Kupfer, hochwertiges Eisenerz und Düngemittel zu konzentrieren. Gleichzeitig leidet der Platinsektor unter sinkenden Weltmarktpreisen, was zu Projektstopps bei Northam Platinum und zu Stellenabbau bei Sibanye Stillwater führt.
Gold und Kohle erleben dagegen ein Comeback: Die Goldpreise erreichen Rekordhöhen, was zu einem Gewinnanstieg von 292 % bei Sibanye und zu steigenden Erträgen bei Gold Fields führt. Harmony Gold investiert rund 395 Mio. Euro in die Vertiefung der Mponeng-Mine, der tiefsten Mine der Welt. Auch Kohle bleibt relevant: Vier Kraftwerke sollen erst 2030 abgeschaltet werden, wodurch sich die Nachfrage nach dem Energieträger verlängert.
Afrimat, ehemals im Baustoffsektor tätig, firmiert nun als Bergbauunternehmen und investiert in Eisenerz, Anthrazit und Seltene Erden. Die Wiederinbetriebnahme der Nkomati-Anthrazitmine in Mpumalanga schuf über 400 Arbeitsplätze. Weitere Impulse kommen aus dem Kupfer- und Zinkabbau, insbesondere im Northern Cape. Dort verfolgt Vedanta mit dem Gamsberg-Projekt ambitionierte Ziele, während Copper 360 und Orion Minerals neue und historische Abbauflächen erschließen.
Neue Impulse setzte auch die Mining Indaba im Februar 2025, Afrikas wichtigste Rohstoffkonferenz, die unter dem Motto „Building a Unified African Mining Value Chain“ einen klaren Fokus auf nachhaltige Entwicklung und kritische Mineralien legte. Erstmals waren auch betroffene Gemeinden und traditionelle Führungspersönlichkeiten offiziell Teil der Gespräche – ein Schritt hin zu inklusiveren und verantwortungsvolleren Bergbaumodellen.
Zentrale Themen waren neben Investitionsanreizen und neuen Explorationsprojekten auch die Rolle digitaler Technologien im Bergbau – von Automatisierung und künstlicher Intelligenz bis hin zu IoT-basierten Lösungen. Die Konferenz stärkte Südafrikas Position als Schlüsselakteur im globalen Rohstoffsystem, insbesondere vor dem Hintergrund der G20-Präsidentschaft des Landes.
Der Bergbausektor bleibt somit ein zentraler Treiber für Beschäftigung und Rohstoffversorgung in Südafrika – zunehmend modernisiert, digitalisiert und gesellschaftlich breit verankert.